Die vielleicht schönste Art, sich mit den eigenen Zucchinis zu bevorraten: Mach doch einfach mal ein Chutney! Dieses Rezept hier lässt sich ganz einfach nachkochen. Viel Spaß dabei und natürlich guten Appetit!
Transkript des Videos:
Vor fast auf den Tag genau zehn Jahren habe ich dieses alte Rezept bekommen, das seitdem meine liebste Art ist, Zucchini haltbar zu machen.
In manchen Jahren haben wir ja deutlich mehr Zucchini, als wir gemeinsam mit unseren Freunden und Nachbarn so auf Anhieb verdrücken können, du vielleicht auch, aber im Winter sind wir immer froh, einen Teil der Ernte eingemacht zu haben.
Für dieses Rezept spielt es keine Rolle, ob du große oder kleine Zucchini nimmst. Die großen werden halt entkernt und in kleinere Scheiben geschnitten, aber sie sind genauso lecker. Mir passiert das ganz oft, dass ich eine übersehe, und ich frage mich dann immer, wie das passieren konnte, aber das geht dir vielleicht auch manchmal so. Meistens habe ich so mittelgroße, aber diesmal, als ich welche für das Rezeptvideo ernten wollte, waren sie prompt noch nicht so weit, weil es so lange heiß und trocken war und sie dann nicht so gut wachsen, also bei mir jedenfalls nicht. Macht aber nichts.
Experimentierfreudige können übrigens auch einen kleinen Teil der Zucchinis durch Auberginen ersetzen. Gerade solche Finger-Auberginen sind da perfekt. Das aber nur nebenbei.
Ich habe so grob drei Pfund genommen, wobei das Originalrezept eigentlich sechs Pfund verwendet, aber das ist mir immer ein bisschen zu viel auf einmal. Ein Drittel des Zucchinigewichts kommt jetzt noch an Zwiebeln dazu, also hier etwa ein Pfund. Paar Gramm rauf oder runter sind egal.
Sowohl die Zucchini als auch die Zwiebeln werden in mundgerechte Scheiben geschnitten, mit einer Handvoll Salz zusammen in einer Schüssel verrührt, und das Ganze lasse ich zugedeckt über Nacht ziehen.
Am nächsten Morgen sieht das dann so aus. Das Wasser lasse ich einfach abtropfen, schütte es aber nicht weg, denn ein bisschen davon brauche ich nachher noch. Ganz schön viel, was da rausgekommen ist, oder?
Jetzt mache ich den Sud. Die Zutaten hierfür sind:
- 375 Milliliter Apfelessig
- 300 Gramm Zucker (Rüben- oder Rohrohrzucker je nach Geschmack)
- 2 Esslöffel Senf (den richtig scharfen, nicht diese mittelscharfe Variante für Warmduscher)
- 3 Teelöffel Currypulver
- 1 ½ Teelöffel Cayennepfeffer
- 3 Teelöffel Paprikapulver (ich mische immer 50:50 edelsüß und rosenscharf)
Die Zutaten gebe ich einfach alle zusammen in einen großen Topf und lasse sie einmal kurz aufkochen. Dann kommen die Zucchini- und die Zwiebelscheiben dazu, alles schön verrühren, und das Ganze lasse ich dann unter gelegentlichem Rühren so etwa 20 bis 30 Minuten vor sich hin köcheln. Kleine zarte Zucchinis brauchen eher 20, große reife brauchen eher 30 Minuten, bis sie weich, aber noch bissfest sind. Das sieht immer ein bisschen blöd aus, weil ich um das Kamerastativ herum rühren muss. Ich brauche dringend eine Deckenhalterung oder so.
In der Zwischenzeit koche ich die Gläser aus und stelle sie schon einmal zurecht, damit ich gleich sofort loslegen kann.
Kurz vor dem Ende der Kochzeit rühre ich mit einem bisschen von der vorhin beiseite gestellten Flüssigkeit 2 Esslöffel Mehl an, in meinem Fall glutenfreies Universalmehl, was genauso gut funktioniert, und das kommt dann in den Topf zu der Masse. Schnell verrühren, damit es nicht klumpt. Das Mehl dickt die Masse ein bisschen ein und gibt dem Ganzen eine richtig schöne Konsistenz.
Das fertige Chutney wird jetzt heiß in die Gläser gefüllt, sofort die Deckel drauf, und dann (Schnappatmung bitte JETZT) drehe ich die Gläser für ein paar Minuten auf den Kopf, und nein, es passiert dann nichts Schlimmes, aber ich würde an dem Zischen hören, wenn eins nicht richtig dicht ist. Diesmal sind alle dicht, das heißt, ich drehe sie dann vorsichtig wieder um, decke sie schön zu und lasse sie ganz langsam auskühlen.
Wenn du solchen alten Rezepten nicht traust, kannst du die Gläser natürlich auch noch für 20 oder 30 Minuten bei 90 Grad in den Einkochautomaten tun. Ich mache das nie, und mir ist bisher noch keins schlecht geworden.
Das Chutney passt zu erstaunlich vielen Sachen; bei uns köchelt oft schon bei der Zubereitung direkt daneben der Topf mit der Langkorn-Wildreis-Mischung für die erste Geschmacksprobe. Reis passt meiner Meinung nach am besten dazu. Sehr schön macht es sich auch zu Kartoffeln in den verschiedensten Formen, vor allem zu Rosmarinkartoffeln, aber auch zum Beispiel zu knusprig gebratenen Oca. Einfach aufs Brot ist es ebenso genial. Wer mag, kann es auch zu Fisch oder Geflügel geben. Der Winterspeiseplan wird auf jeden Fall richtig aufgepeppt durch einen guten Chutney-Vorrat mit eigenen Zucchinis!