Vergiss Mexiko! Vergiss Texas! Was wir für diese tolle Sauce brauchen, wächst bei uns. Sogar in der Eifel. Die Zubereitung ist ganz einfach – also wie immer eigentlich
Transkript des Videos:
Im Oktober können wir meistens noch richtig viele Tomaten ernten, und auch die Chilis tragen noch richtig gut. Die Paprikas trödeln dagegen hier in der Nordeifel meistens ganz gewaltig und werden jetzt erst reif. Falls deine Tomaten schon abgeerntet sind: Das Rezept, das ich gleich zeige, geht auch prima mit nachgereiften Tomaten. Auch mit nachgereiften Chilis oder Paprika.
Die sollten – egal ob frisch geerntet oder nachgereift – möglichst nicht mehr grün sein. Das ist eine rein optische Sache: Mit lauter roten, gelben oder orangen Zutaten bekommt die Sauce nachher eine besonders schöne Farbe. Grüne Paprikas ergeben dagegen einen leichten Braunstich. Dem Geschmack tut das aber keinen Abbruch.
Die Sauce mache ich eigentlich hauptsächlich für die Ocas. Die bilden zwar um diese Jahreszeit noch fleißig ihre Knollen (also hoffentlich jedenfalls), aber die Kombination von knusprig gebratenen oder gebackenen Ocas und dieser aromatischen Sauce ist einfach genial, erst recht zusammen mit Roter Bete und Rosmarinkartoffeln! Ich freue mich schon so auf nächsten Monat, wenn die Knöllchen aus der Erde kommen! Aber natürlich passt die Sauce auch zu ganz vielen anderen Sachen. Ein echter Allrounder
Ich sage jetzt erst mal, was in die Grundversion reinkommt; nachher machen wir noch eine Variation:
- 1 Kilo Tomaten
- 3 Blockpaprika oder die entsprechende Menge kleinerer
- 3 Knoblauchzehen
- 3 rote Zwiebeln
- 3 Chilis mittlerer Schärfe wie zum Beispiel meine Lemon Drop
- Saft von einer großen oder zwei kleineren Zitronen
- 4 Esslöffel Rohrohrzucker (Rübenzucker geht auch)
- ½ Teelöffel Salz
- 2 gehäufte Esslöffel Gemüsebrühe
- 2-3 Esslöffel Sonnenblumenöl
Die gemüsigen Zutaten werden alle richtig schön kleingeschnitten oder gehackt, damit sich nachher eine tolle Konsistenz ergibt. Die Tomaten verarbeite ich hier wieder komplett, also weder geschält noch entkernt, was manche machen. Aus den Paprika und den Chilis nehme ich die Kerne heraus. Ich stelle mir alles immer gerne griffbereit, auch um zu sehen, ob ich irgendetwas vergessen habe. Sicher ist sicher…
Als erstes glasiere ich die Zwiebeln in dem Öl. In den mexikanischen Rezepten kommt meistens kein Öl vor. Ich nehme es, um die wertvollen fettlöslichen Vitamine vor allem aus den Tomaten für den menschlichen Organismus verfügbar zu machen. Auf die Haltbarkeit hat es bei meinen Vorräten bislang nie einen Einfluss gehabt. Den Knoblauch gebe ich kurz danach in den Topf, damit er schon einmal ein bisschen mitschmoren kann.
Als nächstes kommen die Chilis rein, auch ein bisschen anbraten, und dann die kleingeschnittenen Paprika. Die müssen einige Minuten angebraten werden, denn nur dann entwickeln sie meiner Meinung nach dieses wirklich tolle Aroma. Erst danach gebe ich die Tomaten dazu, dann Zucker, Salz und Zitronensaft (und Gemüsebrühe natürlich). Alles schön umrühren, einmal kurz bei größerer Hitze aufkochen und dann bei mittlerer Hitze vor sich hin köcheln lassen.
Jetzt heißt es eigentlich nur noch warten, ab und zu rühren und darauf achten, dass die Sauce beim Reduzieren nicht am Topfboden anbrennt. Nach etwa anderthalb Stunden ist die Salsa fertig. Die Konsistenz ist schön stückig. Wer mag, kann trotzdem ganz kurz mit dem Pürierstab durch den Topf, aber nur ganz kurz. Ich habe das hier einmal gemacht, weil ich sie in Flaschen abfüllen möchte und sie deshalb durch einen recht kleinen Trichter muss.
Die vorher ausgekochten Flaschen und Deckel stehen schon griffbereit neben dem Topf, und jetzt fülle ich die Sauce heiß in ebendiese Flaschen. Trichter auf die nächste, Deckel auf die erste, und dann aufrecht beiseite stellen und die nächste Flasche abfüllen.
Ich lasse sie schön langsam auskühlen, habe mir aber natürlich ein kleines bisschen verwahrt für die erste gewissenhafte Qualitätskontrolle.
Schon diese Grundversion wird eigentlich bei Jedem ein bisschen anders, je nachdem was für Tomaten, Chilis oder Paprika du hast oder ob du zum Beispiel auch eine Peperoni dazugibst. Das Aroma hat aber in jedem Fall eine deutliche Paprikanote. Die Sauce schmeckt so wie der berühmte Dip, den man beispielsweise zu Tortilla Chips isst.
Bei der zweiten Variante werden die Zutaten nur ein bisschen variiert, und doch schmeckt sie völlig anders. Das hier kommt rein:
- 250 Gramm Tomaten
- 2 Paprika
- 3 Chilis
- 5 Knoblauchzehen
- 3 Zwiebeln
- 2-3 Esslöffel Zucker
- 1 Teelöffel Salz
- 200 Milliliter weißer Balsamico-Essig
- 3 Esslöffel Gemüsebrühe und
- 2 Esslöffel Öl zum Anbraten.
Die Zubereitung ist genau die gleiche, nur lassen wir diese Salsa stückig, pürieren sie also nicht. Du siehst aber vielleicht, dass das Rezept sich ganz leicht nach deinen Vorlieben abwandeln lässt. Probier es mal aus; ich hoffe, es schmeckt dir!